Unsere Zucht / Aufzucht

Einige Gedanken zur Zucht: 


Mir als Tierärztin ist die Zucht gesunder Hunde ein besonderes Anliegen und ein unabdingbares Zuchtziel. 


Der deutsch Kurzhaar ist eine bereits sehr durchgezüchtete Jagdgebrauchshunderasse, die sich überwiegend auf einem sehr hohen Leistungsniveau befindet. 

Daher sind  wir der Meinung, dass in unseren Hunden genug Leistung steckt und das wir das Hauptaugenmerk der Zucht ruhigen Gewissens auf andere Merkmale legen können. Zumal laut Zuchtornung, für die zur Zucht eingestzten Hunde, ohnehin eine Reihe von Leistungsprüfungen gefordert wird. Die oberste Priorität unsere Zucht liegt in der Gesundheit der Hunde, denn nur ein gesunder Hund kann über lange Jahre hinweg im jagdlichen Einsatz stehen, was wir uns alle wünschen. Das macht nicht nur Herrchen glücklich, mindestens genau so glücklich  ist auch der Hund der ohne Schmerzen seiner Passion nachgehen kann. 

Die Rasse Deutsch Kurzhaar hat zwei Größere gesundheitliche Baustellen. Das ist zum einen die Hüftgelenksdysplasie (HD) und zum anderen die Epilepsie. 

Für die Zuchtzulassung ist eine HD Röntgenuntersuchung vorgeschrieben, so dass dieses Problem heutzutage relativ unkompliziert und eindeutig auszuschließen ist. 

Umso schwieriger ist es mit der Epilepsie, da diese in verschiedenen Formen auftreten kann und der Nachweis einer primären (genetisch bedingte) Epilepsie eine Ausschlussdiagnose und somit sehr aufwendig und kostspielig ist. Leider gibt es für die Rasse DK bisher keinen Gentest zum einfachen Nachweis der primären Epilepsie. 

Zum Teil aus Unwissenheit und durch den schwierigen Nachweis, zum Großteil aber  vorsätzlich aus reinem Eigennutz, wurde das Thema Epilepsie in den letzten Jahrzehnten in der DK Zucht leider sehr stiefmütterlich behandelt bzw. hinter vorgehaltener Hand gehalten. Dies hat dazu geführt, dass in einigen Linien immer wieder Fälle von Epilepsie aufgetreten sind und auch heute noch auftreten. Durch eine sehr hohe Frequentierung einiger Zuchtrüden,  ist in vielen aktuellen Pedigrees zumindest in der 3. oder 4. Generation Kontakt zu diesen Linien zu finden.  

Mit diesem Hintergrundwissen achten wir in unserer Zucht nicht nur auf gesunde Elterntiere, wir schauen uns selbstverständlich auch die Groß- und Urgroßeltern an und achten hier auf fehlerfreie Linien. 


Genauso wichtig wie die Gesundheit unserer Hunde ist uns die Ruhe und die Wesensfestigkeit. Auch hier sehen wir einige Schwachstellen in der DK Zucht, die es gilt weiter zu verbessern. Schon mehrfach sind uns auf Prüfungen und Zuchtschauen Hunde aufgefallen, die offensichtlich über ein sehr dünnes Nervenkostüm verfügen.  Sie fielen durch jaulen und die Unfähigkeit ruhig zu warten negativ auf. Umgekehrt wurden wir schon mehrfach auf Prüfungen und auf der Zuchtschau auf unsere entspannten Hunde angesprochen, was uns bestärkt in dieser Richtung auf einem guten Weg zu sein. 

Nur ein Hund der auf der Jagd auch unter hohem Reizeinfluss Ruhe behält, ermöglicht ein entspanntes und vor allem auch sicheres und damit erfolgreiches Jagen. 

Unsere Hunde müssen auch im Alltag und auch wenn es mal ein paar langweiligere Tage für sie gibt, ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen haben, um ein entspanntes Miteinander zwischen Mensch und Tier zu ermöglichen. Für den „durchgeknallten Überflieger“, auch wenn er vielleicht viele tolle Prüfungsergebnisse zu verzeichnen hat, ist bei uns und in unserer Zucht kein Platz. Schließlich besteht das Jahr doch zum Großteil aus Alltag.  Natürlich haben sich unsere zur Zucht eingesetzten  Hunde auch auf allen möglichen Prüfungen bewiesen. In erster Linie aber führen und züchten wir Jagdgebrauchshunde, die als solche bei uns im Einsatz sind und hierdurch ihr jagdlichen Fähigkeiten immer wieder unter Beweis stellen und verbessern. 


Auch auf die Verträglichkeit untereinander legen wir großen Wert, leben unsere Hunde doch rund um die Uhr alle zusammen als kleines Rudel. 


Last but not least wollen wir auch den Formwert nicht aus den Augen verlieren. Zeigt ein ruhiger und gleichzeitig passionierter  Jagdhund auch noch ein harmonisches und edles Äußeres, was will man mehr. Ganz davon abgesehen ist ein korrektes Exterieure auch eine Grundvoraussetzung für ein langes beschwerdefreies Jagdhundeleben. 


Der Wahl des geeigneten Deckrüdens gehen ausgiebige Recherchen,  viele Gespräche mit erfahrerenen Züchtern,  Überlegungen, sowie ein persönliches Kennenlernen des Rüden voraus um dem 100% passenden Vater für unsere Welpen möglichst nahe zu kommen ☺


Auch die Welpenaufzucht liegt uns sehr am Herzen.  

Die Welpen werden im Haus gewölft und bleiben hier die ersten vier Wochen, so dass sie ständigen Kontakt zu uns haben. Danach steht ihnen ein großer Auslauf mit gewachsenem Boden und natürlich mit Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung. Hierdurch lernen die Welpen schnell sich nicht in ihrem Schlafplatz, sondern draußen zu lösen und kommen mit den unterschiedlichen Umweltreizen in Kontakt. Auch unser großer Garten steht den Welpen für kleinere Entdeckungstouren unter Aufsicht zur Verfügung.

Die Welpen unsere Zucht wachsen mit kleinen und  größeren Kindern auf und haben nicht nur Kontakt zu unseren anderen Hunden, sondern auch zu Hunden von Freunden und Bekannten. Sie haben außerdem Kontakt mit allen gängigen Wildarten. Ab der 6. Woche stehen die ersten Reviergänge an. Hier lernen sie neben dem Autofahren, verschiedene Vegetationen und Untergründe kennen und haben ersten Kontakt mit dem Wasser. Mit 7,5 Wochen machen wir mit unseren Welpen einen Ausflug zu einer befreundeten Tierärztin und erfahrenen Hundezüchterin zur Beurteilung der Welpen in Struktur und Wesen in „fremder Umgebung“. Dies ist der optimale Zeitpunkt um Rückschlüsse auf  Exterieure und Interieure unserer zukünftigen Jagdbegleiter zu ziehen und anhand dessen auch den passenden Dosenöffner zu finden.  

 

Für zukünftige Hundeführer:


Die Ruten unserer Welpen werden zur Vermeidung von Verletzungen bei der Jagd direkt nach der Geburt  (gem. § 6(1) Nr. 1b TierSchG) kupiert. Welpeninteressenten, die das kupieren nicht wünschen, sollten uns daher rechtzeitig ansprechen. 

Unsere Welpen werden nur an Jäger und  Hundeführer die den Welpen entsprechend schulen und führen, abgegeben. 

Unsere Hunde leben gemeinsam im Haus und in einem großen Auslauf mit natürlichem Untergrund. Ähnliche Haltungsbedingungen erwarten wir auch von den zukünftigen Hundeführern, eine reine, isolierte Zwingerhaltung ohne Familienanschluss lehnen wir ab. In den ersten Wochen nach der Geburt wünschen wir noch keinen Besuch der Welpen durch die zukünftigen Besitzer. Zum einen weil die Welpen in der ersten Tagen ein noch schlecht ausgebildetes Immunsystem haben und sehr anfällig für Infektionen sind, zum anderen aber auch weil sie zu dieser Zeit noch sehr inaktiv sind und wenig Rückschlüsse auf ihren späteren Charakter gezogen werden kann. Um für jeden zukünftigen Hundeführer den für ihn und seine Lebensbedingungen passenden Welpen zu finden, ist eine Beurteilung zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht möglich.

Wir wünschen uns, dass die von uns gezogenen Hunde mindestens auf einer Anlagenprüfung und der Herbstzuchtprüfung geführt werden, um ein entsprechendes Feedback für die Zucht zu bekommen. Gerne stehen wir hierfür mit Rat und Tat zur Seite, wenn dies gewünscht ist. 

Da wir großes Interesse an den der Gesundheit der von uns gezüchteten Hunde haben, würden wir uns sehr darüber freuen, wenn die zukünftigen Besitzer ihren Hunde HD-Röntgen lassen. 



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